15. August 2015

[Rezension] - Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem (Nina LaCour)






Verlag: Carlsen Verlag
Übersetzt von: Brigitte Jakobeit
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 272
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 16.99 € [D]
ISBN:  978-3-551-58334-5
Bildquelle: © Carlsen Verlag






Klappentext
„Auf nach Europa! Die Schule ist geschafft, jetzt werden Colby und Bev reisen, ein Jahr lang. Das bedeutet Abenteuer, Freiheit – und vielleicht Liebe? Darauf hofft zumindest Colby, der schon ewig in seine beste Freundin verknallt ist. Doch bevor die zwei losfliegen, geht es noch für eine Woche mit Bevs Girlband auf Tour durch Kalifornien, im alten VW-Bus von Colbys Onkel. Was als cooler Roadtrip beginnt, wird zum Desaster, als Bev die Bombe platzen lässt: Sie will nicht mit nach Paris, sondern stattdessen studieren. Colby ist fassungslos. Wann hat Bev ihre Pläne geändert? Warum wusste er nichts davon? Und was zum Teufel soll er jetzt bloß anfangen – ohne sie?“ (Quelle: www.carlsen.de)

Gestaltung
Die Farbgestaltung finde ausgesprochen gelungen, da das Cover sehr sommerlich und fröhlich wirkt. Die Farben sind nicht zu knallig, aber auch nicht zu mild und sorgen direkt beim Betrachten des Covers für gute Laune. Die Bilder unterstützen diese Wirkung nur noch. Nur das große Bild des Mädchens gefällt mir nicht, da sie zu sehr in die Kamera starrt und das Foto meiner Meinung nach auch nicht so gut zum Stil der anderen passt. Auf allen anderen Fotos sieht man eher typische Roadmotive, nur ab und zu mal mit Beinen oder Fingern.

Meine Meinung
Momentan herrscht eine Hitzewelle in Deutschland. Also dachte ich mir, warum nicht passend zur aktuellen Wärme einen sommerlichen Roadtrip Roman lesen? „Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem“ klang nach dem perfekten Buch hierfür. Zumal die Protagonisten durch die USA reisen, was ich wirklich sehr cool finde. Dass es sich hier jedoch um einen Roadtrip der besonderen Art handelt, habe ich schnell festgestellt.

Die Protagonisten Colby und Bev reisen durch die USA und haben Europa als Ziel vor Augen. Doch noch befinden sie sich auf der Bandtour von Bevs Band und machen so die Städte unsicher. Und diese Tour wird das Leben und all die bisher geschmiedeten Pläne von Colby so ziemlich über den Haufen werfen. Colby ist in seine beste Freundin Bev verliebt und hatte sich endlich eine Annäherung gewünscht. Dabei setzte er all seine Hoffnungen auf die Europatour. Doch Bev hat Entscheidungen gefällt und bringt Colby damit ziemlich aus der Bahn.

Die Protagonisten in „Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem“ sind alle künstlerisch begabt. Bev spielt mit ihren Freundinnen Meg und Alexa in einer recht passablen Band. Mit Bev konnte ich mich leider nicht sonderlich anfreunden. Sie ist nur auf sich bedacht, verletzt Colby (der wirklich alles für sie tun würde) viel zu oft und bedenkt auch nicht seine Gefühle oder was ihre Worte sowie Taten bei ihm auslösen. Dafür, dass er angeblich ihr bester Freund ist, hat sie ihn für meinen Geschmack viel zu schlecht behandelt. Bev, die nur an sich denkt und der andere egal sind, hätte ich am liebsten aus dem Roman geschüttelt.

Colby, aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist, liebt es zu malen. Für einen männlichen Protagonisten ist er wirklich etwas ganz besonderes, da er so anders ist, als die männlichen Figuren, die wir aus anderen Romanen kennen. Seine Interessen entsprechen nicht denen eines typischen Jungen. Dass Colby mal nicht dem Klischee entspricht, hat mir super gut gefallen. Wäre er nicht gewesen, hätte mir der Roman vermutlich gar nicht gefallen. Er sticht hervor unter den Figuren und bezaubert den Leser durch seine coole Andersartigkeit.

Leider konnte die Handlung nicht so sehr durch Andersartigkeit oder Besonderheit glänzen. Ich habe mich zwar gut unterhalten gefühlt und aufgrund der gut 300 Seiten liest sich der Roman auch sehr schnell, aber die Geschichte fand ich dann im Endeffekt doch etwas platt. Eigentlich gab es immer dasselbe Muster in Dauerwiederholungsschleife. Colby schwärmt für Bev. Bev ist egoistisch. Colby und Bev streiten sich. Und sonst passiert eigentlich nicht viel. Was mir an der Handlung allerdings gut gefallen hat, war die Thematisierung der Gefühlsebene von Colby. Nachdem Bev ihn vor den Kopf gestoßen hat, muss er selber entscheiden, wie er seine Zukunft nun gestalten möchte. Er muss sich besinnen und wieder zu sich selber finden.

Fazit
Ein schöner Roadtrip-Roman durch die USA mit einer leider etwas stark vor sich hinplätschernden Handlung. Die Protagonistin Bev konnte mich leider überhaupt nicht erreichen und hat bei mir eher Antipathien gesammelt. Ihr männlicher Counterpart in Form von Colby war für mich dafür ein Überraschungspaket: er trotzt den üblichen männlichen Klischees und ist ganz anders, als wir männliche Protagonisten gewohnt sind! Seine Entwicklung und die tiefe Thematisierung der Gefühlsebene haben „Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem“ zu einer netten Unterhaltung gemacht, die sich an warmen Sommertagen schnell durchlesen lässt.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

4 Kommentare:

  1. Schade, der Inhalt hätte mir zugesagt, aber wenn die Handlung und vor allem die Protagonistin nicht so super sind... naja, ich behalte das Buch auf jeden Fall mal im Auge, Reisen nach dem Schulabschluss hat nämlich was :D

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    1. Bev war so egoistisch, einfach nur zum Kopf schütteln! Colby war dafür ein wahres Highlight ;) Also wenn, dann sollte man es allein nur wegen Colby lesen, weil er so absolut untypisch und nicht dem Klischee entsprechend ist. Er ist die Erfrischung in der Hitzeperiode sozusagen ;)
      Liebe Grüße!

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  2. Hallöchen :)

    dieses Buch habe ich jetzt schon länger im Auge, aber die bisherigen Rezensionen reißen mich eigentlich nicht vom Hocker. Nachdem es dir ja auch nicht wirklich gefallen hat, lasse ich wohl die Finger davon. Gibt ausreichend andere Bücher, die einen Blick verdient haben :D

    Liebe Grüße

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    1. Hey hey Misty! :)

      Es war halt so ein gutes Durchschnittsbuch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss :) Für den Sommer und warmes Wetter und für USA Liebhaber, ist es schön, aber wenn nichts davon zutrifft (ich hatte beim Wetteraspekt halbwegs Glück :D), könnte es sein, dass man sich ein wenig mit dem Geplätschere schwer tut (es sei denn man verliebt sich in Colby!! :D)

      Liebe Grüße zurück :)

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